Wenn man nach dem Essen im Restaurant bezahlt hat und gehen will, gibt es in aller Regel erstmal noch einen Schnaps auf Kosten des Hauses.
Die wohl berühmtesten mallorquinischen Spirituosen sind wohl der "Hierbas" und der "Palo" und der "Mescladis", letzterer auch bekannt als "Schweineschnaps".
Hierbas ist ein grüner Kräuterlikör aus verschiedenen Kräutern wie Minze, Fenchel, Majoran, Rosmarin, Kamille und weiteren Kräutern, die allesamt stark schmeckende ätherische Öle enthalten. Eine einheitliche Rezeptur gibt es nicht, jeder Hierbas-Liebhaber schwört auf seine eigene Mischung. Es gibt den Hierbas aber immer zur Wahl als süße oder weniger süße und herbere Variante. Aber richtig secco ist er nie, süß ist er immer.
Der Palo ist ein eher bitterer Likör, der mit Enzian und Chinarinde gemacht wird. Er ist braun aufgrund seines Gehaltes an karamellisiertem Zucker. Gern wird der Palo auch als Aperitif genommen, wobei seine Bitterstoffe die Magensaftsekretion anregen.
So ähnlich sieht aus und schmeckt auch der so genannte Schweineschnaps "Mescladis de Matances".
Er ist nicht etwa aus Schweinen gemacht, wie der Name vielleicht vermuten ließe, sondern auf der Basis von Palo hergestellt. Er hat eine ausgeprägte Anis-Note, die ihn ein wenig wie Lakritz schmecken lässt.
Schweineschnaps heißt er deshalb, weil er bei Schlachtfesten ("Matances") ausgeschenkt wurde und wird. (Laut Auskunft eines mallorquinischen Kneipiers.) Und schmecken tut er aromatisch und süß – nach mehr.
Aber an weiteres können wir uns nach dem Genuss von mindestens einer Flasche davon jedenfalls nicht mehr erinnern…
Deshalb müssen wir jetzt auch hier in Mallorca verstärkt Taxi fahren – jedenfalls haben wir Null Bock auf eine unangenehme Begegnung inklusive Alkoholkontrolle mit der Guardia Civil.
Trotzdem Prost!
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