Die ursprüngliche mallorquinische Küche ist eigentlich eine "Arme-Leute-Küche".
Ein traditionelles "Arme-Leute-Essen" ist das "Frito" oder auch "Frit", was vom Wort her nichts anderes bedeutet als "Gebratenes" oder "Gebackenes". Allerdings verbirgt sich dahinter in seiner ursprünglichen Form das Braten von Innereien, also von Gekröse, von Gedärmen, Lunge, Magen, Nieren und anderen Köstlichkeiten, wohl alles das, was in vergangenen Zeiten die noblen Herrschaften ihren Dienstboten übrig gelassen haben mögen.
Heute gibt es das Frito immer noch. Wir bekommen es regelmäßig unter den Tapas serviert z.B. im "Son Besso" bei "Gregorio" Jaime Taqueta in Cala Ratjada. Nur dass seit einiger Zeit die Touristen-angepasste Version serviert wird. Bestenfalls ist noch manchmal ein wenig Niere zu ertappen, Leber auch, aber in der Hauptsache ist der Fleischanteil Schweinefleisch geworden. Mit drin im Frito sind dann Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln, Paprika und andere Gemüse.
Was überhaupt typisch für die mallorquinische Küche ist: sie passt sich immer an, vom "Arme-Leute-Essen" geht es aufwärts zu besseren Gerichten, immer unter dem Aspekt, dass bessere Zutaten zum Kochen und Braten verwendet werden, sobald man darüber verfügen kann.
Natürlich ist es nicht so, dass man in Mallorca nur Deftiges zu essen bekommt.
Mallorca ist für Freunde der guten Küche eher ein wahres Paradies. In diesem kulinarischen Kosmos findet man nahezu alles vom deftigen Eintopf über Fischgerichte bis zur internationalen feinschmeckerischen Köstlichkeit in einer unüberschaubaren Vielzahl von einfachen bis luxuriösen, von preiswerten bis superteuren Restaurants, von Bodegas, Tapas-Kneipen bis hin zu Restaurants der Wir-Wissen-Nicht-Wieviel-Sterne-Küche.
Hier mal eine kleine willkürliche Auswahl aus verschiedenen Speisekarten, die uns so untergekommen sind:
- Artischocken mit Garnelen gefüllt
- Fischplatte mit Meeresfrüchten
- Rochen-Salat
- Kleine Paprikaschoten mit gepökeltem Kabeljau gefüllt
- Kaninchen mit Zwiebeln (häufig anzutreffen)
- Schweinefüßchen kross gebraten (Hausmannskost)
- Trempo (Salat aus Zwiebeln, Tomaten, Paprika, Olivenöl)
- Ziegenbraten
- Milchlammschulter
- Rinder- und Schweinefilet in Senfsauce
- Seezungenfilets mit Mandelsauce
- Seeteufel mit Herzmuscheln und Garnelen garniert
- Wolfsbarsch in Wein-Safransauce
- Pimientos "Padron" (kleine grüne nicht-scharfe Paprikas in Olivenöl mit ganzen Knoblauchzehen gebraten und mit grobem Salz bestreut-einer davon ist garantiert scharf)
- Gefüllter Tintenfisch (mit Zwiebeln, Pinienkernen und Rosinen)
- Spanferkel aus dem Holzbackofen
- Lammrippen mit Rosmarin
- Tumbet (ganz traditioneller Gemüsetopf mit Auberginen)
- Schwarzer Tintenfisch mit Reis
- Paella (darf natürlich nicht fehlen)
Man könnte endlos weiter aufzählen.
Unsere heiße Empfehlung: mal nach Mallorca urlauben (Herbst eignet sich gut, ist nicht mehr so voll, die Insel), Rundreise durch die Restaurants machen. Und genießen.
Wir werden demnächst noch das eine oder andere Rezept beim jeweiligen Koch hinterfragen. Wenn er (sie) uns das verrät, kommt es natürlich hier in den Blog rein.
Also: bis später aus Mallorca!
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Kommentar von Sasa12. Oktober 2007 um 12:18
Hallo Maria + Team, ich bin schon sehr gespannt auf Eure weiteren Rezepte aus Malle, der Eintopf hörte sich bereits super lecker an, wird auf jeden Fall nach gekocht!!
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Pingback von Hotels auf Mallorca4. Juni 2009 um 18:15
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Trackback von NENUKI21. Juli 2009 um 05:08
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Kommentar von katrin9. November 2009 um 13:50
Hallo an alle; ich bin Kunde eines Privatkochs hier auf Mallorca und kann ihn wärmstens empfehlen. Seht mal auf seiner Website nach auch unter
Rezept des Monats: das ist der Hammer, leicht nachzumachen, und mit Llampuga . Da ist die Verbindung mir der Insel. Also unter
http://www.jfk-privatkoch.vpweb.de nachsehen.