Innereien essen ist nicht jedermanns Sache.
Aber wir mochten schon immer gerne gebratene Rinderleber. Also sollte es heute mal wieder gebratene Leber geben (für 4 Personen), mit gerösteten Zwiebeln und Apfelringen plus Kartoffelbrei.
Gesagt, getan. Aufbruch zum Einkaufserlebnis.
Beim Schlachter Nr. 1 gab es nur 3 kleine Stückchen Rinderleber. Mehr war nicht.
Ok, gekauft. Haben dort für 245 g Rinderleber nur 49 Cent (!) bezahlt.
Na ja, also noch ein Haus weiter.
Schlachter Nr. 2 hatte überhaupt keine Rinderleber im Angebot.
Also noch ein Haus weiter. (Für die Umwelt-Freaks: alles mit dem Fahrrad erledigt!)
Schlachter Nr. 3 hatte.
Restbestand Rinderleber 206 g. Gekauft. Aber er hatte noch Kalbsleber. Also haben wir noch 1 großes Stück Kalbsleber dazu genommen. 210 g schwer. Dann die Rechnung: 7,49 EURO. Wer´s nicht glauben mag: hier der Beweis!
Na ja, haben wir gedacht, die Kalbsleber kostete 27,90 per Kilo. Da es uns aber zu peinlich war, die Kalbsleber wieder auspacken zu lassen usw. haben wir alles mitgenommen. Vielleicht schmeckt sie ja auch viel besser, dachten wir.
Egal, nun freuten wir uns auf das Leber-Essen.
Dazu 4 Boskop-Äpfel besorgt und 1 Zitrone, Zwiebeln , Salz, Pfeffer, Mehl hat man im Haus.
Also die Zutatenliste noch mal in Kurzform
650 g Rinder- und Kalbsleber
4 Boskop-Äpfel
1 Zitrone
6 Zwiebeln
1 kg Kartoffeln
Salz, Pfeffer, Mehl
Butter und Rapsöl zum Braten
Die hellere Leber links im Bild ist die Kalbsleber. Rinderleber ist dunkler rotbraun.
Die Zwiebeln haben wir in Ringe geschnitten. Die Äpfel geschält, halbiert, Kerngehäuse rausoperiert und in Scheiben geschnitten. Anschließend haben wir die Apfelscheiben in einer Schale in Zitronensaft gewälzt, den Zitronensaft danach weggießen. So werden sie beim Stehen an der Luft nicht braun und schmecken nach dem Braten auch noch pikanter.
Für den Kartoffelbrei die Kartoffeln geschält, gekocht.
Tipp: für Kartoffelbrei schneiden wir die Kartoffeln vor dem Kochen schon in Scheiben, ca. 1 cm dick. So lassen sie sich viel leichter stampfen. Wer nicht weiß, wie Kartoffelbrei selbstgemacht geht, kann hier nachlesen.
Die Leber waschen, das heißt einmal unter fließendes kaltes Wasser halten, sodass das anhaftende Blut weg ist und hinterher mit Küchenkrepp schön abtrocknen. Dann in Mehl wälzen und mit den Fingern das Mehl an die Leber-Scheiben andrücken, sonst geht es beim Braten ab.
Die Zwiebeln in einer Bratpfanne mit Butter und Rapsöl (im Verhältnis 3:1) bräunen.
Wenn die Zwiebeln braun werden, auf die eine Hälfte der Pfanne schieben und die Apfelringe auf die andere Pfannenhälfte geben. ¾ Hitze.
Die Leber in heißem Rapsöl bei voller Hitze 5 Minuten von einer Seite braten, dann die Hitze etwas runterregeln und weitere 5 Minuten von der anderen Seite braten.
Achtung: die Leber nicht vor dem Braten salzen. Wir salzen sie erst direkt vor dem Servieren. Sonst bleibt sie nicht zart.
Rinder- und Kalbsleber haben wir gleich behandelt. Wir konnten allerdings beim Essen keinen deutlichen Unterschied feststellen. Die Kalbsleber war etwas weicher im Biss, dafür schmeckte die Rinderleber kräftiger.
Wenn die Leber fertig ist, auf einen Servierteller legen und die gebratenen Zwiebel- und Apfelringe darüber schichten.
Küchenduft: Note 1! Geschmack: Note 1!
Nachmachen!
1
Kommentar von mannix22. November 2007 um 11:28
Sag mal, wie dick war denn Eure Leber geschnitten?
2 x 5 min. erscheint mir mehr zur Herstellung von Schuhsohlen geeignet.
2
Kommentar von admin22. November 2007 um 11:35
@mannix
Wir haben sie so genommen, wie sie beim Schlachter vorlag. Deshalb passte das mit der Zeit auch. Sie war zart. Sonst wäre sie innen noch nicht gar gewesen. Bäh.
Gummi- oder Ledersohlen? Ober Lebersohlen?
3
Kommentar von lothar23. November 2007 um 22:35
Ja, das Gefühl von wegen zu lange gebraten kenne ich auch. Wenn man die von Gourmet-Kochrezepten vorgegebenen Zeiten verwendet, dann ist das Gebratene oftmals nicht gar. Besonders bei Leber ist das eklig.
Man muss immer vorher an einer Stelle mal einschneiden, um festzustellen, wie durch das Fleisch ist.
Also es kommt immer darauf an, wie es im Einzelfall aussieht.