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Oh Scheiße

Was einem im Leben alles so passieren kann…hat unsere Tochter mal so richtig schön aufgeschrieben.

Weil uns das so gut gefallen hat, haben wir sie um Erlaubnis gebeten, ihren Brief in unseren Blog reinzustellen.

Erlaubnis wurde erteilt.

Hier also ihr Bericht, exclusiv für Leser unseres Familien-Blogs:

Scheiß – Horoskope

Warum steht eigentlich nie in Horoskopen: "Ihr Abend wird heute richtig Scheiße“?

Dann könnte man sich jedenfalls seelisch darauf vorbereiten, was einem zu späterer Stunde noch so alles bevorstehen kann. Und vielleicht wäre alles dann nicht ganz so schlimm.

Also, liebe "Horoskope-Ausdenker“: Vielleicht nehmt ihr euch das ja mal zu Herzen!

Eigentlich fing das ganze Dilemma schon am Mittwochabend an.

Ich kam ziemlich abgequält von der Arbeit nach Hause, seit einigen Tagen schleppte ich mich schon mit Grippewehen dort hin und dachte: "jetzt nur noch aufs Sofa“.

Als mein Allerwertester schon die schön weiche, verheißungsvoll gemütliche Liegefläche des Sofas erreicht hatte, um sich dann direkt – mit ganzem Körpereinsatz – in die Waagerechte zu begeben, wurde mein Körper aber durch die Beine wieder in die Höhe verfrachtet. Denn diese gehorchten noch einem vorerst letzten Befehlsblitz meines Gehirnes:

"Schmeiß´noch schnell eine Fuhre Wäsche an, 30° C, 1 Stunde Laufzeit, genau passend zu Deiner Auszeit, brauchst dann noch nicht mal den Wecker zu stellen, das Piepen der Waschmaschine wird Dich schon wecken!“

Gesagt getan, also schnappte ich mir einen Berg Wäsche und eilte die Souterrain-Treppe in unseren schönen, innen liegenden Keller hinab, den wir durchqueren müssen, um zur Waschküche zu gelangen.

Ich betone das an dieser Stelle so, damit Ihr auch eine richtige Vorstellung von unserem Keller bekommt. Und diesen nicht mit etwa einem herkömmlichen Grau-in-Grau-Keller aus der Vorkriegszeit vom Modell Bunker oder Kohlenkeller verwechselt.

Von diesem Keller aus, der schön gefliest und mit einer wunderschönen modernen Teppich-Brücke versehen ist, und der uns als voll möblierter Gästeraum dient, wollte ich dann in den angrenzenden Wäschekeller flitzen. Dieser ist ebenfalls gefliest und mit Dusche, WC und Waschbecken ausgestattet (schließlich sollen es die Gäste ja gut haben!)

Leider wurde ich jedoch von einer plötzlichen Urin-Duftwolke aufgehalten, die es trotz verschnupfter Nase in ihrer Intensität bis in mein Riechzentrum schaffte.

Der "Geruch“ kam aus einer kleinen Abstellkammer, die ebenfalls an unseren Gästekeller angrenzt. Mit der Wäsche auf dem Arm schob ich die Tür mit einem gekonnten Fußtritt komplett auf und sogleich wurde der "Duft“ intensiver.

Mein Blick fiel als erstes auf ein Handtuch auf dem Kellerboden. Dieses liegt dort für unsere Katze bereit, da sie sich bei Gewittern und sonstigen für sie unheimlichen Geräuschen gern in diesen Raum zurückzieht.

Ich dachte: "Hmm, ist die Katze mit ihren 17 Jahren jetzt etwa inkontinent geworden und muss demnächst eine "Tena-Katzen-Lady“-Binde um ihren Allerwertesten tragen? Das kann ja heiter werden!“

Dann fiel mir jedoch auf, dass das Handtuch nicht nur an einer Stelle, sondern komplett durchnässt war. Daraufhin erfassten meine Augen den kompletten Boden des Raumes und erspähten überall Pfützen.

"Komm mal ganz schnell in den Keller!“, schrie ich laut nach meinem Mann.

Anscheinend war mein Ruf recht eindringlich, denn schon Sekunden später stand er hinter mir und betrachtete entgeistert den Boden.

Wie sich dann bei sofortiger näherer Betrachtung und Überprüfung herausstellte, waren ebenfalls diverse Pfützen bis mittelgroße Teiche im angrenzenden Wäschekeller zu verzeichnen.

Ich packte also die Wäsche in die Waschmaschine, um meine Hände wieder frei zu haben, stellte die Wäsche an – und so ging sie dahin, meine geplante Stunde schöner Auszeit-Schlaf!

Mein Mann holte schnell einen Gott sei Dank vorhandenen Feuchtraumsauger herbei.

Leider handelt es sich bei diesem Gerät nur um eine ganz simple Variante.

Also nix mit schnell mal Wasser weg!

Aber er blieb immer noch Sieger im Schnelligkeits-Vergleich mit der bekannten Aufnehmer-in-den-Eimer-Schöpf-Variante.

So dauerte es "nur“ ca. zwei Stunden und der Keller war wieder trocken.

Gott sei Dank, fertig!

Da wir keine Ahnung hatten, woher das Wasser stammte, der Urinduft jedoch auf Toilette schließen ließ, probierten wir vorsichtig sämtliche Toiletten-Abzieh-Mechanismen in unserer Wohnung sowie im Keller durch, doch nichts passierte. Vorsichtshalber informierten wir jedoch noch am selben Abend den Hausverwalter, der für den nächsten Tag den Gas-Wasser-Scheiße-Mann (Entschuldigung, lieber Klempner, aber das Wort drückt so richtig meine Stimmung aus) engagierte.

Na prima, dachten wir uns so, das ist ja trotz alledem irgendwie noch mal gut gegangen.

Kommen wir also zum Dilemma Teil 2.

Am nächsten Morgen machten wir uns arbeitsfein, wie das morgens so geht, Duschen usw., das ganze Programm.

Dann ging ich in die Küche, um dort unser Frühstück vorzubereiten.

Auf dem Weg dorthin meinte ich allerdings erneut, diesen Kloake ähnlichen Duft zu verspüren, der mir aus einem Spalt der geöffneten Souterrain-Tür entgegen wehte.

Musste wohl noch vom Vorabend stammen.

Langsam bewegte ich mich abwärts, auf den ersten Blick sah noch alles gut aus, im Wäschekeller angekommen sah ich allerdings, dass dieser jetzt komplett unter Wasser stand.

Mein Mann verlegte daraufhin seine Vormittagstermine, um diesmal leider alleine (ich konnte arbeitstechnisch nichts verlegen) den Raum trocken zu legen.

2 Stunden lang.

Ab Mittags konnte er dann endlich seine Termine wahrnehmen und so war es mein herbeigerufener Vater, der nachmittags den freundlichen Gas-Wasser-Scheiße-Mann (Entschuldigung s.o.) durch das Haus führte.

In meinem täglich konsumierten Horoskop stand an diesem Tag: "Paare rücken zusammen, in der Liebe wird es intensiv“.

Ich freute mich also auf einen tollen Abend, in der Annahme, dass bei meiner Rückkehr alles in bester Ordnung sei…

So hatte ich auch noch schnell ein paar tolle Blumen in meinem Lieblingsladen gekauft.

Als ich um 18:00 Uhr zu Hause einlief, trat ich ins Wohnzimmer. Von meinem Mann war nichts zu sehen und zu hören.

Stattdessen gab es allerdings einen neuen Duft.

Roch ich da etwa "Scheiße?!“

Als ich mir eben noch einzureden versuchte, dass ich mir das nur einbildete, öffnete sich die Souterrain-Keller-Tür und meine Mutter kam mit etwas grünlichem Gesicht hervor.

"Oh nein“, sagte ich, "was ist los, was Schlimmes?“

"Tja“, sagte sie, diesmal ist leider der gesamte Keller unter Wasser.“

Ich knallte meine Brocken in die Ecke, war aber noch so geistesgegenwärtig, meine guten Schuhe gegen ein Paar alte einzutauschen und schon ging es wieder abwärts.

Diesmal erblickte ich ein Bild des vollkommenen Schreckens.

Der Boden aller drei Keller-Räume, alles in allem ca. 50 m², war bedeckt mit einer Masse aus Wasser und bräunlichem Klopapier.

Gibt es denn braunes Klopapier?

Mittendrin stand mein Mann in Toiletten-Tieftaucher-Uniform und Gummistiefeln, mit dem Feuchtsauger bewaffnet und versuchte, der Wasser- und sonstigen Massen Herr zu werden.

Alle Fenster waren geöffnet und trotzdem roch es nach einem Gemisch aus Urin und, na Ihr wisst schon: Scheiße!

Das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich froh war, erkältet zu sein.

Für eine nicht-erkältete Nase musste dieser Geruch noch viel schlimmer sein als für meine verschnupfte. Ich eilte also wieder hoch, wechselte noch schnell mein Outfit in Kloaken-Look aus und zog mir lange Gummihandschuhe an. Mit Gummischieber bewaffnet ging es dann im Eilschritt back to Kloake.

Den ganzen verdammten Abend lang von sechs bis elf Uhr schoben wir Wasser und sonstige Bestandteile einer gut sortierten mitteleuropäischen Abwasserleitung zusammen, saugten es dann wieder auf, leerten den Sauger und wieder von vorne und so weiter und so weiter.

So legten wir Raum um Raum trocken, wischten mit ganz viel Spüli, Blitzblank und was sich sonst noch so anfand nach und zwischendurch versprühten wir immer wieder Febreze "Frühlingsfrische“.

Man will es ja ein bisschen nett haben.

Um uns die Zeit noch netter zu machen und nicht völlig auszuflippen, sprachen wir uns dann gegenseitig Mut zu und sagten Sachen wie:

"Gut, dass das nicht oben in der Wohnung passiert ist“,

"Gut, dass alles zerfetzt ist und man nicht wirklich erkennt, was man da zusammen fegt“,

"Der Geruch wird schon weniger, findest Du nicht“,

"Du hast mir gerade ins Gesicht gespritzt!“ „Schlamm-Masken sollen ja gut für die Haut sein“,

"Bei dieser Gelegenheit wird wenigstens mal wieder richtig entrümpelt“, und so weiter und so weiter.

Zwischendurch erzählte mein Mann mir, dass ein mit Klopapier verstopftes Rückstauventil vor dem Gully zur Straßen-Abwasser-Leitung Schuld an dem Dilemma war. Gott sei Dank war dieser Schaden aber inzwischen behoben.

Riesige blaue Mülltütenberge, die mit Wasser voll gesogenes Bettzeug sowie Schuhe, Deko, Kostüme, Sporttaschen etc. beherbergten, wurden von uns aufgetürmt, um direkt am nächsten Tag zur Mülldeponie abtransportiert zu werden.

Die wunderschöne Teppich-Brücke war selbstverständlich auch dahin, aber wer braucht schon eine wunderschöne Teppich-Brücke im Keller?

Gäste etwa?

Das muss ja wohl nicht sein! 🙂

Dann kam auch noch meine Mutter wieder nach unten und fragte:

"Habt ihr Hunger? Soll ich Euch was zu essen machen?“ 🙁
Bäh, kotz, spei, wer konnte bei diesem Anblick an Essen denken, womöglich noch an frische Bratwurst oder oder ähnliche Wurst-Gebilde…- nein Danke! Wir wollten nur das Eine: fertig werden!

Als wir schon dachten, es sei gar nicht mehr so schlimm, kam mein Vater in den Keller, um einen kleinen Kontrollblick zu erhaschen.

Doch er kam nicht ganz zu uns herunter. Wir hörten aber noch, was er von sich gab, als er auf dem Absatz kehrt machte:

"Bah, hier riecht´s ja immer noch nach Scheiße!“

Na Papa, vielen Dank auch, das baut so richtig auf!!.

So gegen halb elf Uhr abends hatten wir das Gefühl, noch eine Minute länger und uns bricht das Kreuz durch, aber wir waren fertig –

ENDLICH!

Noch eine lange heiße Dusche, dann todmüde ins Bett – auf Beten und sonstige Dinge des christlichen Beisammenseins wurde heute verzichtet.

Und eines weiß ich ganz gewiß:

Ich habe jetzt die Schnauze gestrichen voll – von Horoskopen!!

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± 1 Kommentar zu „Oh Scheiße“

  1. 1

    id Kommentar von UplickImmeple

    Goodbye Glühbirne – Hello LED Lampe

    Neben Energiesparlampen und LEDs gibt die Glühbirne wirklich kein gutes Licht mehr her. Nun werden auch die Stimmen nach einem Verbot der Energie fressenden Birne laut. Doch was sind die Alternativen?
    Glühbirnen wandeln gerade einmal zwischen drei und fünft Prozent der verbrauchten Energie in Licht um. Der Rest verpufft als wenig effiziente Wärme.

    Derzeit wird das Ende der Glühbirne beinahe rund um den Erdball diskutiert, denn durch ein Verbot der Glühbirne könnten beispielsweise auch Tonnen von Treibhausgasen reduziert werden.

    Immerhin benötigt man weltweit durchschnittlich 19 Prozent für die Beleuchtung, ein nicht unerheblicher Faktor.

    Die Alternative der Glühbirne, die LED Energiesparlampe.

    Energiesparlampen benötigen nur ein Fünftel der Energie, bei gleicher Helligkeit der üblichen Glühbirnen. Die Lebensdauer von Energiesparlampen ist bis zu 15mal länger als die der Glühbirnen. Je nach Model können das bis zu 19.000 Stunden sein.

    Obgleich die Energiesparlampen in der Herstellung energieintensiver sind und auch die Anschaffungskosten höher sind, rechnen sich Energiesparlampen im Laufe der Zeit durch die genannten Vorteile für sich und für die Umwelt.

    Ein noch nicht geklärtes Manko ist die Entsorgung der Energiesparlampen, da diese Quecksilber enthalten.

    Die LEDs (Licht emittierende Dioden)

    LED Lampen verbrauchen weniger als 10 % der konventionellen Glühbirne, sind also noch umweltfreundlicher. LEDs haben eine Lebensdauer zwischen 50.000 100.000 Betriebsstunden.

    Glühfäden und anderes, was oft ein Auswechseln der Glühbirne erforderte, sind bei LEDs nicht notwendig. LEDs, sind sehr robust und unempfindlich. Sie werden deshalb gerne in Outdoor-Zubehör integriert.

    Die lange Lebensdauer der LED Lampen und die Unempfindlichkeit machen quasi keine Wartung notwendig.

    LEDs sind vollständig und problemlos zu entsorgen. Einzig der Anschaffungswert ist derzeit noch hoch. Doch in Anbetracht der Energieersparnis und der langen Lebensdauer rechnet sich die Anschaffung von LED Lampen bereits heute.

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