Früher hat der Bankangestellte einem die Überweisung ausgefüllt oder die ausgefüllte Überweisung entgegen genommen. Heute füllt der Kunde selber den Überweisungsträger aus oder gibt seine Daten am Computer oder am Automaten ein.
Kommt Ihr Euch auch manchmal verarscht vor?
Kaum noch eine Flughafen-Restauration ohne Selbstbedienung.
Oder wie ist es denn in den neueren Banken, wo es nicht mal mehr einen Kassenschalter gibt und nur eine einzige Ansprechperson?
Oder beim Ablesen von Zählern – früher kam jemand vorbei, der abgelesen hat. Heute liest man selbst ab und teilt das Ergebnis per Fax oder Post mit.
Eigentlich ist das ja sehr sinnvoll. Keiner muss mehr zu Hause warten oder seine Nachbarn bitten, wenn der Ableser kommt.
Andererseits lagern die Unternehmen ihre eigenen Aufgaben auf die Masse -den Schwarm (engl. crowd)- ab. Also leistet der Schwarm -sprich Kunde- kostenlos die Arbeit, die früher das Unternehmen geleistet hat.
Crowdsourcing nennt sich sowas. Wikipedia erklärt das wie immer kurz und gut.
Insgesamt wird also eingespart und/oder verbessert.
Doch: wo bleibt die Einsparung? Beim Kunden?
Haben wir noch nix von gemerkt.
Der Nutzen bleibt leider immer bei den Institutionen hängen, die ihre Kunden so ausnutzen.
Ein Artikel bei „Die Zeit“ mit der Überschrift "Vom König zum Knecht“ von Markus Rohwetter betrachtet das Crowdsourcing aus der Sicht des Dummen, des Kunden.
Der zum kostenlosen Mitwirken abgerichtet wird. Klasse geschrieben, unbedingt lesenswert!
Aber natürlich können beim Crowdsourcing auch etliche Vorteile für jedermann liegen.
Die gesamte Thematik erklärt der Blog "Anders denken“. Crowdsourcing sei ein Bekenntnis zu kunden- und lösungsorientierten Produkten und Dienstleistungen.
Gemeinsam sind wir also stark – mit Crowdsourcing.
Stimmt natürlich auch.
Dass das auch auf Internet-Seiten funktioniert, ist eigentlich klar, oder?
Motto: wir machen einen Rezepte-Blog auf.
Also: schickt uns Eure Rezepte, wir veröffentlichen sie dann. Ab und zu kochen wir mal eines nach und berichten darüber.
Eigentlich eine tolle Idee.
Wollen wir das mal machen? Angewandtes Crowdsourcing unter Rezepte-Liebhabern? Gemeinsam kochen und essen wir besser? Und den Autoren wird das Leben leichter gemacht?
Da wären doch beide Ansätze verwirklicht.
Allerdings braucht man dazu die Mitarbeit des Schwarmes… 😉
Ab und zu hat ja schon mal ein Blog-Leser seine Rezepte übermittelt. Das war super.
Vielleicht kriegen wir ja ein paar positive Kommentare oder schon mal ein paar mehr Rezepte übermittelt? Dann würden wir uns wohl an die Arbeit machen und eine neue Kategorie einrichten:
"Schwarm-Rezepte“? oder
"Crowdsourcing-Rezepte“ oder
"Gemeinsam sind wir stark“ oder
wie sollte man so was nennen?
Bei Günther Jauchs Millionen-Sendung läuft es ja auch schon so: der neue Vierte Joker richtet sich an den "Schwarm“ Zuschauer. Eine(r) aus dem Zuschauer-Schwarm (meistens sind es ja auch mehr) weiß genau Bescheid.
Crowdsourcing reinsten Wassers.
Eigentlich schön blöd, wenn man den Joker nicht nimmt!
Oder?
(PS: Wer noch mal die Lust verspürt, den granatenstarken Auftritt Horst Schlämmers bei Günther Jauch anzuschauen, wo Horst Schlämmer u.a. angewandtes Crowdsourcing betreibt, indem er mit dem Publikum zusammen arbeitet – hier ein Link, über den man das tun kann.)
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