Nieselwetter, gefühlte minus 10 Grad, trostloses Ambiente draußen.
Was tun wir dagegen?
Na klar, wir kochen einen schönen Eintopf. Dieses Mal soll es etwas mit Bohnen sein.
Die Zutaten (ca. 8 Portionen):
1kg Hohe Rippe vom Rind (Suppenfleisch geht auch)
1 Bund Suppengrün
3 Möhren
3 Lauchzwiebeln
3 Zwiebeln
3 Lorbeerblätter
1 kg grüne Bohnen (TK)
750 g Kartoffeln
3 gestr. TL Bohnenkraut getrocknet
2 Päckchen TK-Petersilie, fertig gehackt
100 g durchwachsener Speck, geräuchert
Salz
Pfeffer
Maggi-Würfel
Eigentlich wollten wir frische Bohnen für unseren Eintopf nehmen, aber was derzeit so in den Regalen der Supermärkte (wir waren in 3 Märkten) so rumlag, sah erbärmlich aus und war obendrein noch zu teuer (5,99/kg).
Klar: es ist einfach keine Bohnenzeit jetzt.
Also haben wir einen Plastiksack mit eingefrorenen frischen Bohnen (zum Vergleich: Kilopreis 1,79 €) aus der Tiefkühlabteilung genommen. Mal sehen, wie das wird.
Das gleiche mit der Petersilie. Die jämmerliche vertrocknete Ware zum Superpreis konnte uns echt nicht begeistern.
Also auch hier TK-Ware. Schau´n wir mal.
Zum Thema Fleisch: eigentlich wollten wir Suppenfleisch nehmen, aber die Hohe Rippe wurde uns vom Schlachter für Eintopf wärmstens empfohlen. Sie ist etwas mehr von Fett durchzogen und enthält auch Knochenanteile.
Kann im Hinblick auf den Geschmack bestimmt nicht schaden . 😉
Bohnenkraut haben wir zwar in einem Markt gefunden, aber nur im Blumentopf für 2,99 (!), und auch hier dominierte ein eher dürftiges Aussehen des Krautes.
Also muss das getrocknete Bohnenkraut ran.
So geht es:
Das Fleisch und den Speck mit 2 ½ l kalten Wassers in einen Kochtopf geben und zum Kochen bringen.
An dieser Stelle kann man im Kochtopf so einen grau-braunen Schaum sehen. Manche Leute schöpfen ihn ab – wir nicht.
Der Schaum besteht aus geronnenen (denaturierten) Eiweißen, die Geschmacksträger sind. Sie werden durch das köchelnde Wasser hochgeschäumt und sehen zugegebener Maßen nicht sehr appetitlich aus. Sie lösen sich aber beim Weiterkochen fast komplett wieder auf bzw. knäulen sich zusammen und sind später nicht mehr sichtbar. Wenn man also den Schaum wegtut, vernichtet man gleichzeitig unwiederbringlich etwas vom guten Brühe-Geschmack.
Das Suppengemüse und die Zwiebeln putzen/schälen. Das grob zerkleinerte Suppengemüse, die Lorbeerblätter und die halbierten Zwiebeln in den Topf hinein geben.
1 Stunde köcheln lassen. Am Ende dieser Kochzeit die Brühe salzen (wir nahmen ca. 4 gestr. TL Salz) und groben Pfeffer darüber mahlen.
In dieser Zeit kann man die TK-Bohnen in kleine Stücke schneiden, so etwa 3-4 cm groß.
Die Kartoffeln müssen auch noch geschält werden und in Würfel geschnitten werden.
Das tun wir aber erst kurz bevor die Kartoffeln in den Topf wandern. Denn sonst werden die Kartoffel-Würfel an der Luft braun und unansehnlich.
Tipp:
Wenn man sie früher fertig machen will, sofort nach dem Würfeln komplett in Wasser einlegen und lichtdicht zudecken. Wer mehr über Kartoffeln und Zubereitung davon lesen möchte: hier klicken.
Nach dem Verstreichen der Stunde nehmen wir das Fleisch aus dem Topf. Es wird von Fett und Knochen gelöst und in Würfel geschnitten, dann kommt es wieder in den Topf.
Die Bohnen und Kartoffeln kommen jetzt auch dazu.
Das Ganze nochmals 20 min. köcheln lassen, ggf. mit Salz und Pfeffer und/oder Maggi-Würfeln abschmecken.
Fertig.
Beim Essen wird dann über den gefüllten Teller Petersilie gestreut.
Echt lecker!
Fazit: Die Verwendung von TK-Ware ist fast nicht spürbar. Die Bohnen sind bissfest, die Petersilie hat Geschmack. Man kann also mit gutem Gewissen die Verwendung von TK-Ware empfehlen, sofern es nichts Frisches gibt.
1
Kommentar von timo29. August 2008 um 22:25
habe ..eine frage..und hoffe kannst mir helfen..nur mal mache ich den eintopf auch so….aber habe gehört das die bohen extra kochen sollen….da sie blauäure ab geben beim kochen..und das giftig ist…
2
Kommentar von admin30. August 2008 um 10:47
hallo timo,
Blausäure (chemische Formel HCN) kommt in Form blausäurehaltiger Glykoside häufig im Pflanzenreich vor – allerdings im Falle der Gemüsebohnen (phaseolus vulgaris) und auch in unseren Erbsen (pisum sativum) in sehr geringer Menge, man findet in der wissenschaftlichen. Literatur (s. dazu z.b. http://www.toxcenter.de/klin-tox/nahrung/blauaeure.pdf) dazu angaben wie 2 mg auf 100 g. Das entspricht einem HCN-gehalt von 2 mg in 100 000 mg Bohnensubstanz.
Mal angenommen, du würdest 100 g rohe Gemüsebohnen essen. Dann würdest du 2 mg Blausäure zu dir nehmen. Die Menge an Blausäure, die ein Mensch verträgt, schwankt zwischen 1 und 30 mg pro kg Körpergewicht (Quelle s.o.). Also soviel rohe Gemüsebohnen könntest Du gar nicht essen, um Dich ernsthaft mit Blausäure zu vergiften
Aber aufgepasst:
Allerdings soll niemand rohe Bohnen zu sich nehmen, da mit dem Inhaltsstoff „Phasin“ ein sehr viel schädlicherer Stoff aufgenommen werden würde. Das Phasin wird gleichfalls durch Kochen zerstört.
Bittermandeln z.b. haben einen HCN-gehalt, der mehr als dem Hundertfachen des Gehaltes in der Bohne entspricht. Noch mehr bei z.b. Bambus: hier ist über 400 mal mehr Blausäre als in Bohnen enthalten.
Dazu kommt, dass die Blausäure oberhalb von 25 grad Celsius flüchtig ist. Das heißt: wer seine Gemüsebohnen kocht, braucht null Angst zu haben, dass er Blausäure zu sich nimmt. Denn beim Kochen verabschieden sich die Mini-Blausäure-Mengen aus den Bohnen ins Nirvana deiner Küchenatmosphäre…
Es gilt also weiterhin: ran an den Bohneneintopf!
Uns passiert überhaupt nix, wenn wir die Bohnen kochen!!
3
Pingback von Bohnen und Blausäure | Liebe geht durch den Magen30. August 2008 um 11:15
4
Pingback von Bohnen-Suppengemüse-Eintopf mit Rindfleisch - Hausmannskost pur! | Liebe geht durch den Magen9. Oktober 2008 um 11:19
5
Pingback von Frische Suppe mit Rindfleisch, viel Gemüse und Blumenkohl | Liebe geht durch den Magen4. Dezember 2008 um 14:11